MRT sollte im Rahmen der qualitätsgesicherten Prostatakrebs-Diagnostik eingesetzt werden!

Leitlinien in der Medizin geben den gegenwärtigen Erkenntnisstand wieder und unterstützen die Entscheidungsfindung von Ärzten im Rahmen der Versorgung ihrer Patienten bei spezifischen Gesundheitsproblemen. Sie bilden dabei die Grundlage für die zukünftige Erstattungsfähigkeit von Leistungen im GKV Bereich.  Die höchste Klasse der Leitlinien sind die S3-Leitlinien. Sie beruhen auf einer systematischen Literaturanalyse der wissenschaftlichen Belege sowie auf einer strukturierten Konsensfindung eines repräsentativen, interdisziplinären Experten-Gremiums.

Die konsentierten Empfehlungen werden dabei in drei Empfehlungsstärken gegliedert:

  • „soll“ / „soll nicht“ – Empfehlung (höchste Empfehlungsstärke)
  • „sollte“/ „sollte nicht“ – Empfehlung (zweithöchste Empfehlungsstärke)
  • „kann erwogen werden“ / „kann verzichtet werden“ – schwache Empfehlung

Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. wurde das fünfte Update der S3-Leitlinie Prostatakarzinom erarbeitet und soeben veröffentlicht (Leitlinie Prostatakarzinom).

Die für die Radiologie inhaltlich relevanten Änderungen/Ergänzungen sind unter anderen:

  • Die multiparametrische Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (mpMRT) nach geltenden Qualitätsstandards sollte in der Primärdiagnostik eingesetzt werden.
  • Nach negativer systematischer Biopsie ohne vorherige MRT soll bei fortbestehendem Karzinom-Verdacht eine Bildgebung mittels mpMRT, den geltenden Qualitätsstandards entsprechend, erfolgen.
  • Patienten, die eine Aktive Überwachung erwägen, sollen vor Indikationsstellung eine den geltenden Qualitätsstandards entsprechende mpMRT erhalten.

Wie bei vielem gilt auch bei der mpMRT: je geschulter und erfahrener die Radiologen sind, desto zuverlässiger sind die Befunde, die sie erheben. In der Conradia Radiologie München wird diese Untersuchung von Dr. Dr. Tibor Vag verantwortet, ein ausgewiesener Spezialist für die mpMRT der Prostata mit den entsprechenden Q-Zertifikaten der Deutschen Röntgengesellschaft und jahrelanger Erfahrung in der Durchführung und Befundung. „Darüber hinaus verfügen wir mit unserem 3-Tesla MRT über neuste Gerätetechnik.“ ergänzt Dr. Vag und verweist auch auf die guten Möglichkeiten der regionalen Zusammenarbeit mit Therapie führenden Ärzten im Bereich Prostataerkrankungen. „Bedauerlicherweise übernimmt die GKV bis heute die Kosten für diese Untersuchung (noch) nicht. Wir stellen aber fest, dass nicht nur Privatpatienten, sondern auch Selbstzahler diese qualitätsgesicherte Diagnostik zunehmend nachfragen. Die Statements zur mpProstata MRT in der neuen S3-Leitlinie könnten aber den Durchbruch für die Erstattungsfähigkeit bringen.”

MRT zur Diagnostik von Brustkrebs

Am 24. April fand Pandemie bedingt online ein hochkarätiger Mamma-MRT Workshop unter der fachlichen Leitung von Dr. Dr. Tibor Vag aus der Conradia München statt. Gemeinsam mit den im deutschsprachigen Raum führenden Spezialisten Professor Matthias Dietzel und Professor Pascal Baltzer aus Erlangen bzw. Wien als Referenten wurden 30 Radiologinnen und Radiologen in der Brustkrebsdiagnostik mittels strahlungsfreier MRT ausgebildet.

Die Referenten stellten das Verfahren vor, das bei strukturiertem Vorgehen und ausreichender Erfahrung des Diagnostikers eine Sensitivität von beeindruckenden 99 Prozent erreicht. Die Sensitivität ist eine Maßzahl dafür, zu wie viel Prozent ein Verfahren bei tatsächlich Erkrankten die Krankheit auch erkennt.

Da das Verfahren zeitaufwändig und im Vergleich zu anderen Verfahren kostenintensiver ist, ist die Brust-MRT zurzeit als Ersatz für die Mammographie in Screeninguntersuchungen weniger geeignet. Trotzdem ist Dr. Vag von der Methode zur Diagnostik von Brustkrebs vollends überzeugt. Als Haupteinsatzgebiete wurden in der Fortbildung folgende genannt:

  1. Die Einschätzung des Ausmaßes einer Tumorerkrankung im Vorfeld einer Operation (Präoperatives Staging bei gesichertem Brustkrebs)
  2. Unklare Befunde in der Mammographie / Sonographie („Problem Solving“)
  3. Lokalrezidiv nach Brustkrebs
  4. Untersuchung bei Frauen mit Implantaten
  5. Früherkennung bei Frauen mit erhöhtem familiärem Risiko
  6. Im Rahmen einer neoadjuvanten Therapie, also einer Therapie, die im Vorfeld der operativen Entfernung eines Tumors stattfindet und primär darauf abzielt, diesen zu reduzieren.
  7. Okkulter (verborgener) Brustkrebstumor

Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten derweil die Mamma-MRT derzeit nur bei folgenden Indikationen:

  • Um nach einer Brustkrebsbehandlung zwischen einer Operationsnarbe und einem Rezidiv in derselben Brust zu unterscheiden
  • Um bei auffälligen Achsellymphknoten nach einem Primärtumor zu suchen, falls Mammographie und US unauffällig waren.

In den Conradia MVZ in München und Dresden werden Mamma-MRT Untersuchungen als Privat- bzw. Selbstzahler-Leistungen durchgeführt.