Neueste Studienergebnisse zeigen Vorteile des mpMRTs

In einer im März 2018 im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlichten prospektiven multizentrischen Studie konnten internationale Wissenschaftler eindeutig den Vorteil der multiparametrischen MRT der Prostata (mpMRT) bei Patienten mit Verdacht auf ein Prostatakarzinom nachweisen.

In der Studie wurden insgesamt 500 Patienten mit einer pathologischen Erhöhung des PSA Wertes nach dem Zufallsprinzip in 2 Gruppen aufgeteilt. Bei der ersten Gruppe wurde die Prostata ohne eine vorherige mpMRT 10-12-mal biopsiert (Gewebeprobeentnahme). In der zweiten Gruppe erhielten alle Patienten zunächst eine mpMRT Untersuchung der Prostata. Patienten ohne einen krankhaften Befund in der mpMRT Untersuchung mussten nicht biopsiert werden. Bei den Patienten mit einem krankhaften Befund in der mpMRT wurde die Prostata auf Basis des Bildbefundes ganz gezielt biopsiert.

In der mpMRT Gruppe musste bei 71 von 252 Patienten aufgrund des negativen mpMRT Ergebnisses überhaupt keine Biopsie durchgeführt werden, da ein Tumor damit ausgeschlossen wurde. Im Vergleich zu der ersten Gruppe ohne mpMRT konnten durch die gezielte Biopsie auf Basis der Bildgebung signifikante Tumore besser diagnostiziert werden.
In der mpMRT Gruppe zeigte sich ein direkter Zusammenhang der Tumortrefferquote in der Biopsie mit dem PIRADS Score aus der mpMRT Untersuchung. Im Detail konnte bei 83% der Patienten mit einem PIRADS Score von 5 ein Tumor nachgewiesen werden. Bei Patienten mit einem PIRADS Score von 4 konnte in 60% der Fälle ein Tumor nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit einer strukturierten PIRADS v2 Befunderstellung in einem auf die Prostata mpMRT Untersuchung spezialisierten Zentrum.

Darüber hinaus wurden in der mpMRT Gruppe auch weniger sogenannte nicht signifikante Tumoren diagnostiziert. Hiervon ist eine positive Beeinflussung der Lebensqualität der Patienten aufgrund einer fehlenden Verunsicherung zu erwarten.

Die Studie kann im Detail frei zugänglich unter der folgenden Internetadresse abgerufen werden: zur Studie.

Zusammenfassend besteht aus unserer Einschätzung durch die beschriebene Studie nun eine eindeutige Evidenz dafür, dass bei einer krankhaften PSA Erhöhung vor einer ungezielten Biopsie zunächst eine mpMRT Untersuchung der Prostata durchgeführt werden sollte.